Rad am Ring mit 24 Stunden Rennen
Internet: Radamring.de
Bewertung Strecke: ***
Organisation: *****
Streckenangebote: flexibel/75/150
Höhenmeter: bis ca. 7000
Kondition: 75****/150/*****
Verpflegung: ****
Gefahren im Jahr: 2025
Gesamtnote: *****
Zeitpunkt: Juli
Einmal im Jahr sind es nicht die Motoren, die Aufheulen am legendären Nürburgring, sondern, die Fahrradfahrer. Vom Zeitfahren, oder den verschiedenen RTF Veranstaltungen am Samstag, oder Sonntag, oder die legendären Rennen, die bis zu 24 Stunden dauern dürfen, kannst du alles geben, was dich froh und glücklich macht. Die touristischen Angebote bilden eher den Einstieg in ein Wochenende am Nürburgring. Freitag ist Anreise und Aufbau zahlreicher Campingmobile und Zelte. Das Equipment reicht von der Profi-Ausrüstung bis zum Standard Zelt. Gleiches gilt für das sportliche, wo der Jedermann, der einfach nur genießt, oder der Rollentrainer, für den ambitionierten Sportler zum Muskelaufwärmen in den Einsatz kommt. Das Radsportevent lässt jedem Teilnehmer eine freie Hand, wie er es für sich gestalten möchte. Doch damit nicht genug, denn am Freitag geht es am Nürburgring gleich mit dem Zeitfahren auf die Strecke. Die Miete am Ring ist für den Veranstalter teuer, und somit gibt es stets Programm für alle Besucher und Fahrer, manches geht Schlag auf Schlag. Langweilig wird es nie.
Eines ist ganz sicher, der Nürburgring wird alle Teilnehmer herausfordern und ein Stück Leidensgeschichte gehört mit zum Event. Samstagmorgen startet die RTF der Fahrräder, die 3 Stunden den Ring in freier Hand haben. Dabei sein kann jedes Fahrrad ohne Beschränkungen, sogar E-Bikes sind zugelassen. Ab 12:30Uhr müssen diese dann die Strecke geräumt haben, bevor die drei Rennklassen, 75 Kilometer, 150 Kilometer und das 24-Stunden-Rennen an den Start geht. Nicht zu vergessen die Gravel-Races, die kurz vor oder nach dem 24-Stunden-Rennen auf die Strecke gehen. Die Mensa geht morgens meistens gegen 9 Uhr bereits auf Sendung und zeigt interessante Stände vom Training über Reparatur oder einfach nur eine Materialberatung von Laufradsätzen oder Schaltungen, was auch immer du dir wünschst. Das Angebot ist gut zusammengestellt und auch die Beköstigung kommt nicht zu kurz.
Der Nürburgring ist für alle Überraschungen gut, leider zeigt sich das auch beim Wetter, das von 30 Grad bis 10 Grad im Juli viel Potenzial für Sturm, Gewitter und Regen mitbringt. Kommst du zum 1. Mal an den Nürburgring, wirst du von der Größe der Veranstaltung überwältigt sein und musst dich erst einmal richtig einfinden. Es gibt entsprechende Wegweiser, die dich zur Anmeldung und Vorbereitung schicken, aber diese findest du längst nicht so reichhaltig, wie du es dir wünschen würdest. Sich vorweg in aller Ruhe ein Bild zu machen und früh genug vor Ort zu sein, ist immer sinnvoll und richtig. Stress vor dem Start des Rennens war noch nie förderlich. Zahlreiche Fahrerboxen werden in ihrer Funktion umgebaut und dienen zum Beispiel der Nummernausgabe für die Startpakete. Der Nürburgring lockt europaweit Sportler in die schöne Eifel. Dieses Event ist einzigartig schön und absolut empfehlenswert. Innerhalb der Rennen sollte der Start aber mit Bedacht angegangen werden. Gerade die ersten Kilometer werden extrem auf Ehrgeiz gefahren und leider passieren meistens schon die ersten Stürze und Unfälle. Etwas passiver anzufahren bringt Sicherheit und kaum Zeitverlust.
Der Nürburgring ist einer der höchsten Orte der Eifel und liegt auf über 600 Meter Höhe, damit sind die Ausblicke sehr schön aber auch windempfindlich. Der Asphalt ist im guten Zustand, die Strecke verlangt Aufmerksamkeit und das Rad sollte auf jeden Fall im einwandfreien Zustand sein. Kleine Abweichungen an der Schaltung werden dir jeden Spaß nahmen, da jede Kurve und Senke eine Beanspruchung für dich und dein Rennrad mit sich bringen. Auf 25 Kilometer müssen 500 Höhenmeter erklommen werden, das sagt alles darüber aus, was euch unter anderem auf der Nordschleife erwartet.
Der Veranstalter hat seinen Job verstanden, und ist mit allem bestrebt, ein unvergessliches Wochenende anzubieten. Die Teilnehmerpreise und Beköstigungen sind nicht günstig, aufgrund des Aufwandes leider nicht zu verhindern.
Die Gravel Races sind seit dem 2025 fester Bestandteile am Nürburgring und ersetzten die Mountainbikerennen. Gleiches gilt für das Bundesligarennen. Das 24-Stunden-Rennen sollte dahingehend vorbereitet werden, dass du gut mit Licht im Dunkeln fahren kannst und auch eine hochwertige Lampe dabei hast. Es gibt Abschnitte am Ring die gut und weniger gut beleuchtet sind. Letzten Endes solltest du einige Nachfahrten zum Trainieren in dein Training mit einbauen.
Die Teilnehmerzahlen wachsen, wie auf anderen Jedermann-Veranstaltungen immer weiter an, das hat zur Folge, dass meist schon einige Wochen vor dem Event alle Startplätze ausgebucht sind. Davon ausgenommen sind die touristischen Ausfahren. >>>>
Fazit: Eine Kulisse, die so einzigartig ist, gepaart mit jeder Menge Disziplinen an Herausforderungen von Rennen und Touristikfahrten bieten ein Event an, das besonders Herausfordernd, auf jeden Fall aber Momente fürs Radsportleben mit sich bringen. Die 15.000 Teilnehmer bringen alles mit, was auf 2 Rädern möglich ist. Profis bis jedermann, alles sind willkommen und die meisten kommen wirklich Jahr für Jahr wieder. Es bedarf auf jeden Fall einiger Vorbereitung an den Ring zu kommen. Das Fahrrad sollte einwandfrei laufen und auch Möglichkeiten der Übernachtung im Camper oder Hotel müssen geplant sein. Zum Schluss sollte auch Lampe und Verpflegung organisiert sein. Die Stimmung auf dem Ring nimmt an einigen Ständen Party Verhältnisse an. Neben dem Wetter kann nur deine fehlende Fitness dir den Spaß rauben. Zum Einstieg reicht die Touristik vollkommen aus. Training ist immer noch das Ein und Alles. Have fun!
